Stoppt den Angriffskrieg des faschistischen türkischen Regimes auf Rojava!

TOPSHOT – Kurdish female fighters of the Syrian Democratic Forces (SDF) gather during a celebration at the iconic Al-Naim square in Raqa on October 19, 2017, after retaking the city from Islamic State (IS) group fighters.
The SDF fighters flushed jihadist holdouts from Raqa’s main hospital and municipal stadium, wrapping up a more than four-month offensive against what used to be the inner sanctum of IS’s self-proclaimed “caliphate”. / AFP PHOTO / BULENT KILIC (Photo credit should read BULENT KILIC/AFP/Getty Images)

Am Mittwoch, den 09.10.2019 startete das reaktionäre türkische Regime einen länger geplanten und mit den NATO-Partnern abgestimmten faschistischen Angriffskrieg auf Rojava (Nordsyrien). Wie eh und je wird das türkische Militär dabei von Nato-Partnern tatkräftig unterstützt. Das türkische Regime schickt nicht zum ersten Mal Panzer gegen die kurdische Bevölkerung. Die türkische Militäroffensive auf Afrin in Nordsyrien von Januar 2018 liegt nur einige Monate zurück.

Obwohl das türkische Regime ihre Invasion erneut unter dem Vorwand der „Säuberung türkischer Grenzen von kurdischen Terroristen“ rechtfertigt, ist jedoch eines der wichtigen Ziele dieser Invasionspolitik, die politische Position der Türkei in den Auseinandersetzungen zwischen reaktionären regionalen Staaten und imperialistischen Mächten zu konsolidieren.

Die Regierung Erdoğan, die mit einer tiefgreifenden politischen und sozialen Krise im eigenen Land konfrontiert ist, benutzt den Krieg, um im Inland von der eigenen Situation abzulenken, den religiösen Nationalismus zu stärken, linke und fortschrittliche Kräfte zu isolieren und schließlich die eigene strategische Politik der Unterdrückung und Massaker an Kurden in der Region zu realisieren.

Der Teil der syrischen Kurden und der YPG, die auf die US-Unterstützung gegen die Türkei hofften und setzten, und aus der militärischen Besetzung von Afrin keine Lehren gezogen haben, werfen Trump vor, „sie in den Rücken gefallen zu sein“, weil die türkische Militäroffensive zwei Tage nach Abzug der US-Streitkräfte erfolgt ist. Zweifellos ist diese Militäroffensive länger geplant und vorbereitet worden. Die Vereinbarung von August zwischen der US-, und der türkischen Regierung über eine Sicherheitszone an der syrisch-türkischen Grenze in Nordsyrien, war grünes Licht für eine größere Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien.

Die Regierung Erdoğan plant sie u.a. eine ethnische Säuberung in Nordsyrien. Anstelle der heute dort lebenden vier Millionen Menschen sollen zwei Millionen arabische Muslime angesiedelt werden. Das kann nur verwirklicht werden, wenn die derzeit in dieser Region lebenden Volksgruppen vertrieben werden.

Nordsyrien wird bewohnt mehrheitlich von Kurden, Assyrern und Armeniern. Dieses Gebiet ist eine selbstverwaltete Region, in der ein demokratisches, gleichberechtigtes, multiethnisches Zusammenleben sichergestellt ist. Das ist nicht nur dem Erdoğan-Regime ein Dorn im Auge.   Das türkische Regime versucht, stellvertretend auch für andere reaktionäre Regimes in der Region, ein Übergreifen dieser Errungenschaften zu verhindern.

Die türkische Militäroffensive ist auf der anderen Seite auch Teil der seit Jahren andauernden Konflikte, bei denen es sich um eine Neuaufteilung des gesamten Nahen und Mittleren Osten handelt. Imperialistische Großmächte und regionale Mächte sind die Urheber zahlreicher Kriege mit unzähligen Todesopfern, millionenfacher Vertreibung und massiver Zerstörung in dieser Region.

Die türkische Militäroffensive auf Nordsyrien findet in einer Zeit statt, während die Arbeiterklasse und andere Unterdrückten in der Region wiedererwacht sind. Tägliche Streiks und Proteste im Iran in den vergangenen zwei Jahren, wachsende Proteste im Irak gegen Unterdrückung, Korruption, …, die türkische Arbeiterbewegung und Zivilgesellschaft wehren sich seit Jahren aktiv gegen die türkische Regierungspolitik.

Die aktuelle Situation in Nordsyrien enthält auch eine sehr wichtige Lehre für alle unterdrückten Völker in der Region. Der Kampf für Freiheit und Selbstbestimmung kann nicht vom Kampf gegen Imperialismus und die Herrschaft des Kapitals getrennt werden.

Das Auslandskomitee der Organisation der Fadaian (Aghaliyat) verurteilt die türkische Militäroffensive auf die syrische Kurdenregion. Wir rufen die kurdische Bevölkerung in Syrien auf, nicht auf die Hilfe und Unterstützung von imperialistischen Mächten, sondern auf ihre eigene Kraft und Stärke zu setzen. Wir rufen sie zum Kampf und Widerstand gegen die Besatzungsmächte auf und unterstreichen erneut die Notwendigkeit der internationalen Solidarität der fortschrittlichen und kommunistischen Kräfte weltweit.

Hoch lebe die internationale Solidarität der Arbeiter*Innen!

Nieder mit dem Kapitalismus – Es lebe der Sozialismus!

Auslandskomitee der Organisation der Fadaian (Aghaliyat)

10 Oktober 2019