Fünf Jahrzehnte Kampf für Freiheit und Sozialismun

Die gesamte Geschichte der Menschheit ist seit der Teilung der Gesellschaft in Klassen und der Entstehung der Klassengesellschaft durch Klassenkämpfe gekennzeichnet.
In jeder Epoche betrachten wir einen Kampf zwischen den zwei Hauptkräften der Gesellschaft, die einander gegenüberstehen. Die eine ist konservativ und reaktionär, will die bestehende Ordnung aufrechterhalten. Sie fürchtet sich vor Fortschritt und Umwälzung, und unternimmt alles, um die historische Umwälzung hinauszuzögern. Das ist die herrschende und reaktionäre Klasse.

Die mit ihr im Widerspruch stehende Kraft setzt sich aber für Bewegung und historischen Fortschritt und steht für Kampf gegen die bestehende Ordnung. Sie, die unterdrückte Klasse, ist fortschrittlich und ihr gehört die Zukunft.

Die gesamte Geschichte der Menschheit ist durch den heroischen Kampf und Selbstlosigkeit dieser fortschrittlichen Kraft für den Sturz der reaktionären Klassen, die Umwälzung der wirtschaftlich- sozialen Ordnung und die Errichtung einer neuen Ordnung, gekennzeichnet.

Auch unsere Organisation ist im Laufe dieses Kampfes entstanden. Am 8.02.1971,- während einer der dunkelsten Epochen der Geschichte unseres Landes, die durch die offene und grenzenlose Diktatur, absolute Rechtlosigkeit, die Unterdrückung demokratischer Rechte und politischer Freiheiten durch das Schah- Regime, das jegliche Form des Protestes und Widerstandes brutal unterdrückte, gekennzeichnet war,- hat eine Gruppe revolutionärer Kommunisten, mit einem bewaffneten Angriff auf Gendarmerie Posten von Siahkal einen historischen Kampf gegen die bestehende Ordnung aufgenommen. Ihre Liebe und Überzeugung galt der Arbeiterklasse, Freiheit und der Befreiung der unterdrückten Menschheit von jeglicher Unterdrückung und Ausbeutung. Ihr Hass richtete sich gegen die Unterdrücker und Ausbeuter.
Sie begründeten eine Organisation, deren Ziele und Absichten die sozialistischen Ziele der Arbeiterklasse sind.

Die Entstehung der Guerillaorganisation der Volksfedajin Iran (OIPFG)

Um den Entstehungsprozess unserer Organisation nachvollziehen zu können, ist eine Analyse jener Bedingungen erforderlich, während derer die OIPFG entstand. Daher beginnen wir mit den 1960er Jahren und deren objektiven und subjektiven Bedingungen.

Es handelt sich hierbei um eine infolge von Unterdrückung und offener Diktatur ruhige Periode. Bis Ende der 1960er Jahre war die Massenbewegung mit einer Stagnation konfrontiert. Ab Mitte der 1960er Jahre jedoch, durch die Verschärfung der Widersprüche, entstehen allmählich offene Protestbewegungen. Diese kam zuerst in der Studentenbewegung zum Ausdruck und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Massenbewegung. Anlässlich des Todes von Takhti und der Protest gegen die Tariferhöhungen für die öffentlichen Verkehrsmittel in Teheran zeigte sie sich nun öffentlich. Von der spontanen Arbeiterbewegung gab es damals noch keine Anzeichen.

In dieser Situation wuchs auch das Interesse für den Sozialismus vor allem unter den aktiven Kräften dieser Bewegung. Die kommunistische Bewegung entwickelte sich quantitativ und die Frage des organisierten Kampfes, des Verhältnisses der kommunistischen und Arbeiterbewegung und der Notwendigkeit der Führung des Proletariats in der Bewegung wurde zur aktuellsten Frage der Bewegung.

Die iranische Arbeiterbewegung verfügte zu dieser Zeit weder über ein Mindestmaß an Klassenorganisation noch Klassenbewusstsein und es bestand keine Verbindung zwischen ihr und der kommunistischen Bewegung. Die Gründe hierfür lagen in der Diktatur und Unterdrückung des Schah- Regimes, dem Verrat der Tudeh- Partei und der Tatsache, dass sich infolge der anfangs der 1960er durchgeführten Reformen viele Bauern und städtisches Kleinbürgertum den Reihen der Arbeiterklasse angeschlossen hatten, denen noch die Charakteristika des Proletariats fehlten.

Auch die kommunistische Bewegung litt an einer inneren Krise. Zersplitterung, Verwirrung und Tatenlosigkeit waren die Merkmale aller in dieser Epoche entstandenen Gruppen und Zusammenschlüsse.

Infolge der Niederlage und Auseinanderbrechen der Tudeh- Partei, entstanden aus ihren Gegnern zwei Strömungen. Die eine sah die Ursache für die Niederlage der Tudeh- Partei nicht in ihrem reformistischen und versöhnlerischen Charakter, sondern in dem Verrat der Parteiführung. Sie setzte sich für die Reorganisation der Partei mit einer neuen Führung. Die andere Strömung grenzte sich nach außen von dem Reformismus und Revisionismus der Tudeh Partei ab, besaß jedoch dasselbe Gedankengut. Sie träumte von einem langwierigen Krieg der Massen und die Belagerung der Städte durch die Dörfer nach dem Chinesischen Schema. Einige Zeit genossen diese beiden Strömungen einen beträchtlichen Einfluss in der Bewegung, da sie sich aber von der Denkrichtung der Tudeh- Partei nicht trennen und keine neue politische Richtung aufzeigen konnten, die den neuen Bedingungen entsprach, verloren sie sehr rasch ihren Einfluss.

Die neu entstandenen Gruppen verfügten über nur sehr geringe Erfahrung. Bevor sie überhaupt mit der Arbeiterklasse in Verbindung treten konnten, wurden sie durch die Polizei zerschlagen. Das hatte natürlich auch einen negativen Einfluss auf einige Gruppen und wurde zur Rechtfertigung von Tatenlosigkeit gehandhabt, die von der Tudeh- Partei propagiert wurde. Es wurde behauptet, dass im Augenblick nichts zu machen sei, man sollte sich nicht einmischen, vorerst schützen und auf eine günstige Situation warten.

Solche Gruppen fielen nach einiger Zeit auseinander. Allgemein kann festgehalten werden, dass durch die permanenten Anschläge der Polizei, Verwirrung und Unfähigkeit, auf aktuelle Fragen der Bewegung zu antworten, die Unfähigkeit, mit der Arbeiterklasse in Verbindung zu treten, Auseinandersetzungen und Meinungsverschiedenheiten in der internationalen kommunistischen Bewegung und die Tatenlosigkeit bestimmten und verschärften die Krise.

Für die Gruppen, die weder nach russischem noch chinesischem Muster kämpfen wollten, stellte sich die Frage was tun, um aus dieser Situation herauszukommen. Sie wollten die bestehende Situation nicht hinnehmen, die bestehende Sachgasse beseitigen und sich auf revolutionäre Art in den Klassenkampf einmischen.

Dies war aber nur aufgrund einer konkreten Analyse der bestehenden wirtschaftlichen, sozialen und politischen Bedingungen möglich, um auch aufgrund dessen die entsprechenden Kampf- und Organisationsformen sowie Slogans zu realisieren.

Diese Aufgabe übernahmen diejenigen, die unsere Organisation begründeten. Zum ersten Mal wurde eine konkrete Analyse der konkreten Situation im Iran erstellt. Auf wirtschaftlichem Gebiet wurde die Vorherrschaft der kapitalistischen Produktionsverhältnisse aufgezeigt. Ihre Bedeutung lag darin, dass somit eine feste Grundlage für die künftigen Aktivitäten der Kommunisten nun vorhanden war. Sie setzte einerseits der Verwirrung jener Gruppen, die nach dem chinesischen Schema den Iran noch als halb Feudal- halb Kolonie analysierten, ein Ende. Andererseits durch die Klarstellung der Rolle der abhängigen Bourgeoisie und des Imperialismus bei den Veränderungen im Iran wurde der These der Tudeh- Partei über fortschrittlichen Charakter der durchgeführten Veränderungen jegliche Grundlage entzogen.

In politischer Hinsicht wurde aufgezeigt, dass trotz der Vorherrschaft der kapitalistischen Produktionsverhältnisse und des bürgerlichen Überbaus, der reaktionäre Charakter der politischen Macht unberührt geblieben ist. Außerdem wurden die Ursachen und die Rolle der offenen Diktatur im abhängigen Kapitalismus des Iran verdeutlicht.

Schließlich wurde eine konkrete Antwort auf die konkrete Situation und die Rolle der Gesellschaftsklassen, die iranische Revolution und deren treibenden Kräfte formuliert. Es fand übrigens eine Abgrenzung von der Tudeh- Partei und den von ihr abgespaltenen Strömungen statt. Ihre These von der revolutionären und fortschrittlichen Rolle der so genannten Nationalbourgeoisie wurde widerlegt.

Genosse Ahmadzadeh war der Ansicht, dass trotz des demokratischen Charakters der Revolution in ihrer ersten Stufe, weil „ der Kampf gegen die Vorherrschaft des Imperialismus, d.h. das internationale Kapital, bestimmte Elemente des Kampfes gegen das Kapital in sich hat” und „ deshalb einige Elemente einer sozialistischen Revolution im Verlauf dieser anti-imperialistischen Revolution entstehen und während des Kampfes sich weiterentwickeln”, „daher kann die Nationalbourgeoisie wegen ihres Wesens in diesem Kampf nicht konsequent sein und wegen der historischen Bedingungen ihres Daseins und ihrer Verbindungen mit dem internationalen Kapital wird sie bei der Organisation der Massen schwanken und für diesen Zweck unfähig sein.”
Er geht noch einen Schritt weiter und spricht von ihrem endgültigen Verschwinden: „ Die Nationalbourgeoisie wird zu Beginn ihrer Entwicklung unter dem Druck des ausländischen Kapitals schwach, verliert die Möglichkeit ihrer Klassenorganisation und verschwindet allmählich.”

Über die Lage und die Rolle der Kleinbourgeoisie stellt er fest, dass sie „ aufgrund der materiellen Situation ihrer Produktion nie eine unabhängige politische Kraft bilden kann. Sie wird entweder vom Proletariat geführt oder übergibt sich der Bourgeoisie.”
Schließlich wird die Rolle des Proletariats diskutiert. Er kommt zu dem Schluss, „obwohl das Proletariat zahlenmäßig schwach ist, sind seine Qualität und Organisationsfähigkeit sehr stark.” Hier wird die Führung des Proletariats in der Bewegung als Voraussetzung für den Sieg verstanden. „Je bürgerlicher der Staat wird, desto mehr gewinnen die sozialistischen Elemente der Revolution an Bedeutung, der Kampf gegen die Vorherrschaft des internationalen Kapitals wird in den Kampf gegen das Kapital selbst umgewandelt und die Notwendigkeit der Führung des Proletariats wird deutlicher.”

Diese wirtschaftlich- soziale und politische Analyse war entsprechend dem damaligen Entwicklungsstand der kommunistischen Bewegung ein großer Schritt vorwärts. Daher setzte sie sich auch binnen kurzer Zeit in der Bewegung durch. Der Sinn und Zweck dieser Analyse bestand darin, einen Ausweg aus der herrschenden Krise zu finden. Es ging darum, aus „dem einfachen Zusammenschluss” der kommunistischen Kräfte, die Fortdauer, die Verbindung zu der Arbeiterklasse und die proletarische Führung der Revolution zu realisieren. In einem Zeitabschnitt wird die Errichtung der Klassenorganisation der Arbeiter zu einer konkreten Frage. Genosse Ahmadzadeh sagt hierzu: “Wir haben akzeptiert, dass unser Ziel und das anderer kommunistischer Kräfte die Errichtung der marxistisch- leninistischen Partei sein muss. Gleich stellte sich die Frage, was muss aber für die Bildung einer solchen Partei getan werden? Damit stellten uns sich zwei grundlegende Aufgaben: Wir und die anderen Gruppen müssen zuerst einmal die Kader der künftigen Partei erziehen und andererseits die Voraussetzungen dieser Partei unter den Massen schaffen.” Aber „wir haben noch nie gesehen, dass die Notwendigkeit der Partei formuliert wurde, ohne dass der praktische Kampf dies erforderlich gemacht hat, ohne dass ihre Voraussetzungen unter Arbeitern und Nichtarbeitern geschaffen worden wären.”

Es ist klar, dass die Frage der Errichtung der Partei in einer Zeit, in der es weder eine spontane Arbeiterbewegung existiert noch eine Verbindung zwischen der kommunistischen und der Arbeiterbewegung bestand, noch ein proletarisches Programm und Taktiken existierten, unrealistisch war. Heute, nach dem die iranische Arbeiterklasse eine Revolution hinter sich hat und die kommunistische und Arbeiterbewegung einen anderen Stand erreicht haben, ist die Frage der Errichtung der Partei eine der wohl schwierigsten Fragen unserer Bewegung.

Unsere Genossinnen und Genossen zählten aber nicht zu den Sozialisten, die nur reden. Ihr Ziel war es, Marxismus und die proletarischen Ziele im praktischen Leben umzusetzen. Ein Glied der Kette, um die herrschende Krise zu lösen, war die Überwindung der Kluft zwischen Theorie und revolutionärer Praxis. In der Frage der Partei haben sie ihren Fehler rasch korrigiert und kamen zu dem Schluss, dass es bis dahin einen langen Weg gibt. Ihre Antwort auf die revolutionäre Einmischung im Klassenkampf war die Konsequenz im Kampf und die Vereinigung des bewaffneten und politischen Kampfes.

Von Siahkal bis Volksaufstand vom Februar 1979

Nach einer Phase von theoretischen Diskussionen wurde die Aufnahme eines ernsthaften Kampfes auf die Tagesordnung gesetzt. Dieser bestand in der Kombination vom politischen und militärischen Kampf, wobei der letztere hauptsächlich auf den Erfahrungen der Kubanischen Revolution und der Guerillakämpfe in Latein Amerika basierte. Stadt-, und Bergteams wurden organisiert und die Vorbereitungen für einen Partisanenstützpunkt in den Bergen des Nordens Irans getroffen. Diese Vorbereitungen waren aber noch nicht abgeschlossen, als infolge einiger Festnahmen die Operation vorzeitig begann. Am 8. Februar 1971 erfolgte der Angriff auf Gendarmerie Posten von Siahkal.

Trotz der beträchtlichen Verluste, die das Bergteam hinnehmen musste, hat aber der Angriff auf eines der militärischen Repressionsorgane des Schah- Regimes ein großes Echo gefunden. Die politische Bedeutung dieser Operation bestand vor allem darin, dass die Insel der Ruhe und Ordnung des Schah- Regimes nun wackelte und das Märchen von der Supermacht des Schahs in Frage gestellt wurde. Andererseits steigerte sie die revolutionäre Moral unter den revolutionären Kräften. Überall wurde über Siahkal und Guerilleros der Volksfedajin gesprochen. Der Kampf wurde von den am meisten bewussten Teilen der Gesellschaft gelobt und respektiert.

Das Schah- Regime, das die Gefahr erkannt hatte, setzte alle verfügbaren Mittel ein, um diese neue Bewegung auf brutalste Art im Keime zu ersticken. 5 Wochen später wurde 13 Genossen hingerichtet. Dies sollte u. a. eine Lehre für die anderen sein. Das Schah- Regime musste aber bald erkennen, dass es trotz mittelalterlichen Kerkern und Foltermethoden, Hinrichtungen und aller anderen Repressalien nicht in der Lage sein wird, dem Kampf von OIPFG zu unterdrücken.

In den Jahren 1971/72 wurden einige Führungsmitglieder unserer Organisation hingerichtet. Ihr Platz wurde von anderen revolutionären Arbeitern und Intellektuellen besetzt. Die bewaffneten Aktionen, die nun mehr in den Städten konzentriert waren, weiteten sich aus. Die Nachrichten über diese Aktionen wurden verbal immer weitererzählt. Der Name Fedaji durchdrang das ganze Land und die bedeutendsten iranischen Kommunisten aus der Mitte von Arbeitern und Intellektuellen wurden in die Reihen von OIPFG organisiert.

Um der wachsenden Sympathie und Zustimmung für die OIPFG entgegenzuwirken, setzte das Schah- Regime seine Propagandamaschinerie ein und verschärfte gleichzeitig seine Unterdrückungspolitik.

In der Zeitspanne zwischen Siahkal und dem Sturz des Schah- Regimes sind einige Hundert unsere Genossinnen und Genossen hingerichtet oder bei bewaffneten Auseinandersetzungen ums Leben gekommen. Einige Tausend Mitglieder und Sympathisanten unserer Organisation wurden festgenommen und eingekerkert. Trotz der Unterdrückung und einiger Rückschläge, die durch die Fehler unserer Organisation verursacht wurden, wurde die Fortdauer des Kampfes unserer Organisation sichergestellt. Hierdurch wurde auch der Einfluss und das Ansehen unserer Organisation ausgebaut.

Nach Jahren der Tatenlosigkeit und Stagnation infolge des Verrats der Tudeh- Partei und der brutalen Unterdrückungspolitik des Schah- Regimes hatte nun eine Gruppe revolutionärer Kommunisten die revolutionäre Aktion zur Veränderungen der bestehenden Bedingungen auf die Tagesordnung gesetzt. Sie grenzten sich von opportunistischen und revisionistischen Strömungen ab und stellten die revolutionären kommunistischen Traditionen wieder her. Unsere Genossen hatten die theoretische Kritik der bestehenden Ordnung durch die Kritik in der Tat ergänzt. Sie zeigten allen, dass sie für großes Ziel der Arbeiterklasse, für Sozialismus, selbst ihr Leben lassen wurden. Dies war aus zwei Gründen damals von enormer Bedeutung.

Die langen Jahre der permanenten Unterdrückung und der Diktatur, der Untergang der iranischen kommunistischen Bewegung und die Vorherrschaft von Tatenlosigkeit und Stagnation hatten den Eindruck erweckt, als sei unter diesen Bedingungen nichts mehr zu machen. In diesem Zusammenhang war es erforderlich, die Selbstlosigkeit als kommunistische Eigenschaft in den Mittelpunkt zu stellen, um aufzuzeigen, dass der Kampf unter allen Bedingungen fortgesetzt werden kann. Dies war aber auch deshalb erforderlich, um das Ansehen des Kommunismus und der kommunistischen Bewegung, das durch den Verrat der Tudeh- Partei, die alles im Namen vom Kommunismus veranstaltete, rein zu waschen. Mit der revolutionären Aktion mussten wir zeigen, dass die Machenschaften der Tudeh- Partei mit dem Kommunismus nichts gemeinsam haben. Wir waren hierbei nicht nur erfolgreich, sondern wurde durch eben diesen Kampf die Sympathie für unsere Organisation immer großer und wir konnten unseren Einfluss ausbauen.

Trotz allen Errungenschaften und der positiven Rolle, die unsere Organisation in der Bewegung spielte, hatte sie auch Fehler und Abweichungen. Diese waren zum Teil ein Resultat des relativ niedrigen Bewusstseinstandes und kommunistischen Wissens, aber auch eine Folge des Einflusses populistischer Tendenzen.

Von Anfang an hatte unsere Organisation eine Fehleinschätzung der objektiven Bedingungen der Revolution. Gegenüber den kommunistischen Tendenzen, für die der wirtschaftliche Faktor und die Entwicklung der Gegensätze eine absolute Rolle spielte und die Rolle der offenen und grenzenlosen Diktatur und deren Auswirkungen auf spontane Massenbewegungen außer Acht ließen, setzte sich der Genosse Ahmadzadeh, der Teilaspekte der Wirklichkeit richtig einschätze, einer anderen Abweichung aus. Er schenkte der Entwicklung der Gegensätze keine Beachtung und machte die hindernde Rolle der Diktatur und Unterdrückung absolut. Es wurde behauptet, dass die Gegensätze im ausreichenden Maße entwickelt sind, Unzufriedenheit und Proteste da sind und die objektiven Bedingungen der Revolution existierten. Es ist nur die Diktatur, die als Hindernis im Wege großer spontaner Bewegungen und des Sturzes des Schah- Regimes fungiert. Das war eine Art Voluntarismus gegenüber Ökonomismus, der zum Linksradikalismus im Kampf unserer Organisation führte. Diese Position wurde nach einer kurzen Periode abgelehnt. Dies beeinflusste aber weder die Einschätzung unserer Organisation von der Diktatur noch unsere Taktik.

Durch die Übernahme der Ansichten vom Genossen Djazani durch unsere Organisation wurde zwar die Frage des Vorhandenseins von objektiven Bedingungen der Revolution abgelehnt, der bewaffnete Kampf als die Haupttaktik wurde jedoch erneut bekräftigt. Obwohl die Notwendigkeit des politischen Kampfes und der Arbeit in der Arbeiterklasse betont wurden, hat die Akzeptanz der Taktik des bewaffneten Kampfes diese negativ beeinflusst.

Auch die Einschätzung der Diktatur wurde nicht nur nicht korrigiert, sondern erhielt in den Ansichten des Genossen Djazani eine Stellung, die den Widerspruch zwischen Arbeit und Kapital überschattete. Der Kampf gegen die Diktatur war nun zu einer strategischen Etappe weiterentwickelt. In dieser Hinsicht waren die Ansichten des Genossen Djazani selbst im Vergleich zu denen vom Genossen Ahmadzadeh ein Schritt rückwärts. Diese Ansichten verstärkten populistische Tendenzen in der Organisation. Der Kampf zwischen den Arbeitern und den Kapitalisten wird vom Kampf des Volkes gegen die Diktatur überschattet und die Klassenautonomie der Arbeiterklasse somit verletzt.

Diese Gefahr besteht in allen Ländern, in denen bedingt durch objektive und subjektive Bedingungen gleichzeitig zwei Kämpfe existieren, die sich aufgrund ihres Wesens, Zielsetzungen und Sozialstruktur voneinander unterscheiden. Einerseits der Kampf der Arbeiterklasse gegen die Kapitalistenklasse, um die kapitalistische Ordnung zu stürzen und die sozialistische Gesellschaft zu errichten. Andererseits der gemeinsame Kampf von Arbeitern und Kleinbürgertum gegen die herrschende Staatsmacht und Imperialismus, um eine Reihe demokratischer, freiheitlicher, dem Allgemeinwohl betreffenden und antiimperialistischen Forderungen zu verwirklichen. Die Kommunisten müssen diese beiden Kämpfe entwickeln und führen.

Die Unterbewertung des gemeinsamen Kampfes der Arbeiter und Kleinbourgeoisie kann zur Isolierung der Arbeiterklasse führen und die Kleinbourgeoisie zur Bourgeoisie tendieren lassen. Die Überbewertung dieses Kampfes im Verhältnis zum Kampf zwischen Arbeit und Kapital, das Fehlen einer klaren und konsequenten Abgrenzung und die Missachtung der Klassenautonomie der Arbeiter kann zur Auflösung dieser Klasse in die populistische Massenbewegung führen.

Es ist eine Tatsache, dass es unserer Organisation nicht gelungen war, ein richtiges Verhältnis zwischen diesen beiden Kämpfen herzustellen. Der Klassenkampf der Arbeiter gegen Kapitalisten wurde unterbewertet, während der Kampf des Volkes gegen Imperialismus und offene Diktatur des Schahs überbewertet wurde. Es gab selbst in diesem Kampf keine klaren Differenzen, die die Abgrenzung der Arbeiterklasse von Kleinbourgeoisie zum Ausdruck brachten, den vorübergehenden und bedingten Charakter dieses Bündnisses betonten und die Klassenautonomie der Arbeiterklasse deutlich machten.
Die negativen Folgen dieser populistischen Tendenzen in unserer Organisation kamen vor allem während des Volksaufstandes von 79, der Machtübernahme durch die islamische Republik und schließlich in der Entwicklung und Verstärkung rechts opportunistische Tendenzen in unserer Organisation, zum Ausdruck. Diese führten dazu, dass ein beachtlicher Teil der Kräfte unserer Organisation der islamischen Republik hinterherliefen.

Diese Abweichungen, die vor dem Volksaufstand von 79 noch als Tendenz in unserer Organisation existierten, konnten den revolutionären und kommunistischen Charakter unserer Organisation nicht überschatten. Deshalb gelang es auch unserer Organisation alle Anführer der Arbeiterbewegung und die revolutionären kommunistischen Intellektuelle für sich zu gewinnen und zu der stärksten und einflussreichsten Organisation unter Arbeitern werden.

Vom Volksaufstand in Februar 79 bis heute

Der konsequente Kampf unserer Organisation vor dem Volksaufstand machte sie zu der stärksten und einflussreichsten kommunistischen Organisation im Mittleren Osten. Die Verteidigung der sozialistischen Forderungen der Arbeiter und der allgemeinen demokratischen Forderungen der Volksmassen gegenüber einer reaktionären Staatsmacht, die nach dem Sturz des Schah- Regimes die Macht an sich gerissen hatte, machte unsere Organisation zu einer starken Alternative zum herrschenden Regime. In der relativ kurzen Zeit nach dem Sturz des Schah- Regime, während die Voraussetzungen für legale und offene Aktivitäten noch verfügbar waren, konnte unsere Organisation in fast allen großen Betrieben eine bedeutende Rolle bei der Organisation und Aufklärung der Arbeiter spielen.
Tausende Anführer der Arbeiterbewegung schlossen sich unserer Organisation an. Die Rolle unserer Organisation bei der Verbreitung der sozialistischen Idee war beinah beispiellos. Wir können behaupten, dass sich 90 Prozent iranischer Revolutionäre aufgrund des Kampfes und der kommunistischen Überzeugung unserer Organisation der kommunistischen Bewegung anschlossen. Der Einfluss unserer Organisation wuchs tagtäglich. Unsere Organisationseinheiten weiteten sich im ganzen Land aus. Wir waren in der Lage, in Teheran Demonstrationen und Meetings mit einigen Hundert tausend Teilnehmern zu veranstalten. Das politische Organ der Organisation „KAR”, die seit Februar/März 1979 erschien, wurde in einer sehr großen Auflage im ganzen Land verteilt.

Trotzdem gelang es unserer Organisation nicht, diese außergewöhnlichen Bedingungen zum Sturz der herrschenden Klasse und die Errichtung einer revolutionären Macht zu nutzen. Unserer Organisation fehlten damals ein klar formuliertes, proletarisches Programm und klare Taktiken. Dies führte nicht nur dazu, dass unsere Organisation für die Übernahme der Macht nichts tun konnte, sondern begünstigte auch den Boden für die Durchsetzung des Opportunismus und aufeinander folgende Rückschläge. Die populistische Tendenz in unserer Organisation entwickelte sich nun auf dieser Grundlage zum einen kompletten Opportunismus, der seinen organisierten Ausdruck in „Mehrheit” fand.

Die erste Meinungsverschiedenheit nach dem Volksaufstand betraf die Einschätzung und unsere Position gegenüber der neuen Staatsmacht. Die Mehrheit des ZK und auch die Mehrheit der Mitglieder der Organisation bezeichneten die islamische Republik als kleinbürgerlich, revolutionär und fortschrittlich. Daher suchten sie auch eine Politik der Unterstützung und Zusammenarbeit mit diesem Regime.
Eine Minderheit der Mitglieder und Kader der Organisation war der Ansicht, dass es sich bei der islamischen Republik um ein konterrevolutionäres und reaktionäres Regime handelt. Sie forderten den konsequenten Kampf gegen es und die Vorbereitung der Voraussetzungen für dessen Sturz. Die Mehrheit der Mitglieder der Redaktion von KAR zählte zu den Vertretern dieser Ansicht. Diese Position wurde außerdem von einem Teil der Mitglieder und Kader der Organisation und großen Teilen der Sympathisanten geteilt.

Die zweite Differenz bestand in der Einschätzung der Vergangenheit unserer Organisation. Die Mehrheit des ZK lehnte von einer opportunistischen Position ausgehend, den gesamten Kampf der Organisation ab. Die andere Position, die auch den Guerillakampf und Fehler und Abweichungen der Organisation in der Vergangenheit kritisierte, stand für eine dialektische und nicht mechanische Kritik der Vergangenheit. Sie vertrat die Ansicht, dass die Errungenschaften, Traditionen und positiven und revolutionären Aspekte dieses Kampfes aufbewahren und deren Schwächen und Abweichungen in Frage gestellt werden mussten.

Als nächstes ging es um die Abgrenzung vom Revisionismus im internationalen Maßstab. Die rechte Strömung stellte die Abgrenzungen der Organisation mit dem Revisionismus im Allgemeinen und dem Chruschtschows Revisionismus im Besonderen in Frage, und näherte sich immer mehr diesen Positionen an, während die andere Strömung auf den Fortbestand dieser Abgrenzungen bestand.

Die Differenzen in der Organisation führten zu einer ernsten Krise. Das ZK der Organisation berief daher im Herbst 1980 ein Plenum aus, das die Ursachen der Krise untersuchen und Auswege finden sollte. Es stellte sich aber bald heraus, dass es sich dabei um eine Abrechnung mit der revolutionären Strömung in der Organisation und die Durchsetzung der opportunistischen Linie ging.

Auf dem Plenum vertrat die Mehrheit die Ansicht, dass man sich zuerst mit der Vergangenheit auseinandersetzen und anschließend mit aktuellen Fragen beschäftigen sollte. Die andere Strömung war jedoch der Ansicht, dass aufgrund der aktuellen politischen Lage, durch die Antwort auf aktuelle politische Fragen, Formulierung unserer Ziele und Absichten in Form eines Programms sowie klarer strategischer und taktischer Richtlinien zur Lösung der Krise beigetragen werden kann und während dieses Prozesses man sich auch mit der Vergangenheit der Organisation befassen kann. Das Plenum akzeptierte den ersten Ansatz und ab hier bildeten sich die beiden Strömungen „Mehrheit” und „Minderheit” klar heraus.

Einige Zeit nach dem Plenum, das die Bedingungen für die rechts opportunistische Strömung begünstigt hatte, stellte sich heraus, dass die Differenzen zwischen der revolutionären und opportunistischen Strömung das Niveau erreicht haben, sodass man nicht mehr in derselben Organisation einen gemeinsamen Kampf durchführen konnte. Diese Spaltung kam im Juni 1980 zustande. Somit bildeten sich zwei Organisationen mit dem Namen Fedaji heraus, wobei die eine als „Mehrheit” und die andere als „Minderheit” bekannt wurden.

Trotz den schwerwiegenden Folgen dieser Spaltung und der Tatsache, dass auch die herrschende Reaktion durch die Verschärfung ihrer Unterdrückung unserer Organisation keine Atempause ließ, um ihre Kräfte neu zu organisieren, setzte die „Minderheit” ihren konsequenten Kampf gegen das Regime der islamischen Republik und für die Organisation der Arbeiter und werktätigen Massen fort und konnte erneut zu einer einflussreichen Massenorganisation werden. Eine der großen Errungenschaften der Minderheit war es, im Jahre 1981, während der brutalen Übergriffe der islamischen Republik auf politische Freiheiten und der brutalen Unterdrückung der revolutionären Organisationen, ihren ersten Kongress in Teheran zu veranstalten, um ihren Kampf auf der Grundlage einer konkreten Politik durchführen und fortsetzen zu können.

Während in der Zeit nach dem Kongress die Reorganisation zur Durchführung der politischen auf dem 1. Kongress beschlossenen Richtlinien auf der Tagesordnung stand, mussten wir den wohl größten Rückschlag hinnehmen. Die überwiegende Mehrheit der Mitglieder des ZK unserer Organisation, eine große Anzahl der Mitglieder und Sympathisanten wurden festgenommen, hingerichtet oder bei bewaffneten Auseinandersetzungen mit den Söldnern des Regimes ums Leben gekommen. Die überlebenden Genossinnen und Genossen haben die Reorganisation erneut aufgenommen. Die Durchführung des großen Plenums der Organisation im Jahre 1982 war der Ausdruck für die Reorganisation.

Der Kampf wurde fortgesetzt und während dessen konnte sich unsere Organisation immer weiterentwickeln, ihren ideologisch – politischen Horizont erweitern und schließlich ihre Ziele und Absichten klar und deutlich in Form eines Programms verkünden. Wir konnten klare taktische und strategische Zielsetzungen erreichen und festlegen. Alles das haben wir aber nicht leicht erreichen können. Wir mussten große Rückschläge hinnehmen. Diese waren zum Teil durch Fehler und mangelnde Erfahrung, zum anderen aber auch durch die Abweichungen bedingt, mit denen wir uns noch nicht hatten endgültig auseinandersetzen können.

Wie oben erwähnt, verloren wir noch im Jahre 1981 die überwiegende Mehrheit der Mitglieder unseres ZK’s. Die meisten festgenommenen Genossinnen und Genossen wurden entweder hingerichtet oder zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Diese Rückschläge mussten wir auch in den darauffolgenden Jahren hinnehmen. Zwischen 1982 und 1985 wurden viele unsere Mitglieder, Kader und Sympathisanten festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt oder hingerichtet.

Trotzdem war unsere Organisation noch im Jahre 1985 die einzige Organisation, die ihr Organ „KAR” noch im Iran veröffentlichte. Unsere Organisationseinheiten waren in den Wohnbezirken und Betrieben noch aktiv. Obwohl wir nach jedem dieser Rückschläge unsere Organisationsstrukturen wiederaufbauen und unseren Kampf fortsetzen konnten, schwächten sie jedoch die Kampfkraft unserer Organisation. Auch intern wurde unsere Organisation schwächer, was auch die Voraussetzungen für die folgenden Spaltungen bildete.

Die Spaltung vom Anfang 1982 (Ende 1360) beispielsweise hatte schwerwiegende Folgen für die Situation unserer Organisation, die auch den schwerwiegenden Rückschlag (nämlich der Verlust vieler unserer Genossinnen und Genossen, darunter die Mehrzahl der Mitglieder des ZK) zur Folge hatte.

Die Wahrheit ist, dass sich nach der großen Spaltung in der OIPFG viele Kräfte auf der Grundlage der Analyse des konterrevolutionären Charakters des herrschenden Regimes in Minderheit organisiert hatten. Der Minderheit war es noch nicht gelungen, durch ein konkretes Programm sich von anderen Strömungen klar abzugrenzen und somit sich auch organisatorisch zu stärken.

Die kleinbürgerliche Strömung, die sich gegen Ende 1360 (Anfang 1982) aufgrund ihrer ideologisch- politischen Positionen abspalten wollte, ist ein Beispiel für oben erwähnte Strömungen. Nach dem Kongress breitete sie ihre Spaltung vor und zu dem Zeitpunkt, als die islamische Republik eine massive und allseitige Unterdrückungspolitik umsetzte, hat sie mit ihren Maßnahmen die Organisation massiv gefährdet. Diese kleinbürgerliche Strömung propagierte hinter ihren radikalen Parolen Tatenlosigkeit. Deshalb wurde sie auch nach der Spaltung aufgelöst und es existiert nur ihr Name.

Diese Erfahrung hat uns gelehrt, dass ohne ein eindeutig formuliertes und konkretes Programm und ohne klar festgelegte Taktiken und die Organisation um dieses Programm und Taktiken keine Organisation in der Lage sein wird, ihre innere Einheit aufrechtzuerhalten.
Zu den Rückschlägen, die wir sowohl durch die Übergriffe der islamischen Republik wie auch infolge der Spaltungen in der Organisation hinnehmen mussten, ist hinzu zufügen, dass u. a. ein Grund hierfür in unserer Arbeitsweise lag. In den Jahren 1981-1985 (1360-1364), während die islamische Republik eine allseitige Unterdrückungspolitik verfolgte und es ihr um die Vernichtung auch unserer Organisation ging, haben wir stets versucht, nach jedem Rückschlag uns zu reorganisieren, um im politischen und Klassenkampf aktiv zu bleiben, obwohl wir Maßnahmen ergreifen mussten, um den Fortbestand unserer Organisation und die Fortdauer unseres Kampfes sicherzustellen.

Die erste ordentliche Konferenz unserer Organisation stellt hierzu fest:” Obwohl die Übergriffe der Polizei eine der Ursachen war, die unser Arbeitsfeld einschränkten, so hing dies aber mit der Organisationsform und unserer Arbeitsweise zusammen. Die Organisation des Klassenkampfes und die aktive Einmischung in diesem setzen zu allererst eine stabile, regulierte Organisation voraus, die die Fortdauer ihres Kampfes unter den Arbeitern sicherstellen kann. Nur eine solche Organisation ist in der Lage, sich gegen die Übergriffe der Polizei zu schützen, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Unserer Organisation fehlten diese Charakteristika. Wir legten mehr Wert darauf, unsere Organisation auszubauen, was dazu führte, dass wir nicht nur die Fortdauer unseres Kampfes nicht sicherstellen konnten, sondern auch wurden die Kontrollmöglichkeiten unserer Organisation geringer. Diese Organisationsstruktur war begleitet von einer falschen Arbeitsweise. Die Fortdauer der Aktivitäten einer kommunistischen Organisation setzt eine kommunistische Arbeitsweise voraus. Sie setzt Selbstbeherrschung, Weitblick, das Vermeiden von nur im Augenblick wirksame und Aufsehen erregende Aktionen voraus.

Stattdessen waren wir stets bemüht, uns zu reorganisieren. Wir wollten zeigen, dass wir trotz der massiven Unterdrückung durch das Regime der islamischen Republik unseren Kampf aktiv fortsetzen und überall aktiv auftreten. Unter schwierigsten Bedingungen wurden die Publikationen unserer Organisation verteilt. Diese Arbeitsweise, die mehr nur Aufsehen erregte, war das Produkt einer nicht proletarischen Mentalität. Sie stand nicht nur im Gegensatz zum Fortbestand unserer Organisation in ihrem Kampf, sondern setzte sie der Gefahr anhaltender Rückschläge aus.
Aktive Einmischung und Teilhabe am politischen Kampf und Klassenkampf sind notwendig. Sie setzen jedoch eine Stabile Organisation unter den Arbeitern sowie eine konsequente und überlegte Arbeitsweise, die sich von jeglicher kleinbürgerlichen Sensationspolitik abgrenzt, voraus.”

Die herrschende Arbeitsweise beeinflusste auch das Innenleben unserer Organisation. Unsere Organisationsstrukturen hinkten, trotz allen ideologisch- politischen Errungenschaften, einer Parteistruktur hinterher, die zu den Krisen in der Organisation und den daraus resultierenden Spaltungen führte. Das führte zu einem massiven Widerspruch zwischen unseren fortgeschrittenen Inhalten und zurückgebliebene Organisationsstrukturen. Die für eine Parteiorganisation typischen Mechanismen, um notwendige Beziehungen sicherstellen und auch die Konflikte bewältigen können, existierten nicht.

Parteiprogramm und –Taktiken erfordern auch eine sich auf dem demokratischen Zentralismus beruhende Organisationsstruktur. Ihr Fehlen führt zu Krisen und Spaltungen, die in unserer Organisation zustande kamen.

Von den oben erwähnten Fehlern haben wir versucht zu lernen. All das ist eine sehr wertvolle Erfahrung. Wir haben uns bemüht, daraus zu lernen, um diese Fehler zu vermeiden.

Unsere Arbeit und Überzeugung findet ihren Ausdruck in unserem eindeutig und konkret formulierten Programm, das unsere Ziele und Absichten aufzeigt. Unsere Taktiken bestimmen die Art und Weise unseres Kampfes. Unsere Satzung bringt das Organisationssystem und die unseren Beziehungen bestimmenden Richtlinien zum Ausdruck.

Als eine kommunistische Organisation setzen wir unseren Kampf für die Organisation und Weiterentwicklung des Bewusstseins der Arbeiterklasse für eine soziale Revolution und die Errichtung der menschlichen kommunistischen Ordnung fort.