200 Millionen Arbeiter*Innen und werktätige streikten in Indien

Am 08. und 09. Januar haben ca. 200 Millionen indische Arbeiter*Innen und Werktätige gestreikt. Dieser Generalstreik wurde von zehn großen Gewerkschaftsverbänden Indiens organisiert und richtete sich gegen die arbeiterfeindliche Politik der Regierung Narendra Modi und die indische Kongresspartei. Die neoliberale Politik von Modi, der im Jahre 2014 mit dem Slogan „Fortschritt“ und dem Versprechen, zehn Millionen neue Arbeitsplätze zu schaffen,  die Wahlen gewann, haben zu einer Welle der Privatisierung, zu arbeiterfeindlichen Gesetzen wie der Legalisierung von befristeten Arbeitsverträgen, zur Zunahme der Inflation und dem Sinken des Reallohnes geführt. Durch die zunehmende Teuerung haben allein im Jahre 2018 elf Millionen Menschen ihren Job verloren.

Damit wurde erneut bewiesen, dass die neo-liberale Politik in Indien genauso wie anderswo nicht zum Fortschritt einer Gesellschaft führt, sondern zur zunehmenden Armut und Elend für die Mehrheit der Arbeiter*Innen und Werktätige einerseits und die Vermehrung des Reichtums einer ausbeutenden Minderheit anderseits führen wird und die Klassenkluft weiter vertieft.

An diesem Generalstreik beteiligten sich die Arbeiter*Innen und Bediensteten des Öffentlichen Sektors, der Eisenbahn, Banken und Kraftwerke, Arbeiter*Innen des privaten Sektors wie Bergbau, Industrie, Transportwesen und Baugewerbe, Straßenhändler, Haushälter*Innen und Hausarbeiter*Innen, Landarbeiter*Innen, Zeitarbeiter*Innen und Kleinunternehmer. Der Streik wurde außerdem von der fortschrittlichen indischen Studentenbewegung unterstützt.

Die Forderungen der Arbeiter*Innen, die in einem 12-Punkte Katalog erfasst wurden, richteten sich gegen die Teuerung, Arbeitslosigkeit, Privatisierung, Lohnarbeit sowie für Sozialversicherung für alle Arbeiter*Innen, einen Mindestlohn von 18.000 Rupien, eine Mindestrente, Aufhebung von befristeten Arbeitsverträgen und  eine Änderung des Arbeitsgesetzes im Interesse der Arbeiter*Innen.

Das war nun der dritte große Streik in Indien seit die Modi-Regierung an der Macht ist. Dieser Generalstreik hat nicht nur eine besondere Bedeutung für die indische Arbeiterklasse und Werktätige, sondern enthält eine wichtige Lektion für die Arbeiterklasse der Welt. Denn dieser Streik hat die vereinigte Macht der Arbeiterklasse demonstriert, die in der Lage ist andere Gesellschaftsschichten um ihren Kampf zu vereinigen und die Säulen der verrotteten kapitalistischen Ordnung zu erschüttern. Eine solche Einheit kann und muss als Model für den Kampf der Arbeiterklasse der Welt sowie der iranischen Arbeiter*Innen und Werktätige dienen.

Arbeiter*Innen, Werktätige, Solidarität, Solidarität

Nieder mit der kapitalistischen Ordnung – Es lebe der Sozialismus

Auslandskomitee der Organisation der Fadaian (Minderheit)

12. Januar 2019