Unter dem Motto Arbeit-Brot-Freiheit erobern wir am 1. Mai die Straßen!

Zusammenfassung der Erklärung der Organisation Fadaian (aghaliyat) anlässlich des 1. Mai:

Dieses Jahr feiern wir im Iran den 1. Mai, den Tag des gemeinsamen Kampfes, unter Bedingungen, die zu einer Revolution führen können. Die Widersprüche der kapitalistischen Ordnung haben ihren Höhepunkt erreicht. Das gesamte veraltete System ist in eine Krise gestürzt worden. Die tief verwurzelte Wirtschaftskrise hat deutlich gezeigt, dass sie im Rahmen der kapitalistischen Ordnung keine Lösung findet. Diese Krise hat schreckliche Folgen für die Arbeiterklasse und die arbeitenden Massen.

Während die Kapitalisten seit Jahrzehnten durch die Ausbeutung der Arbeiter ihren Reichtum fabelhaft anhäufen konnten, gerieten die Arbeiter immer mehr in Gefangenschaft der Armut. Die überwiegende Mehrheit der iranischen Bevölkerung leidet unter dem Druck der Krise und der Wirtschaftspolitik der herrschenden Klasse. Die Finanzkorruption hat alle Teile des Regierungsapparats vereinnahmt. Staatsmänner und ihre Anhänger plünderten das Land. Die Kluft zwischen Armut und Reichtum war nie so tief und deutlich wie im heutigen Iran. Es ist bekannt, dass der Mindestlohn ein Fünftel der Armutsgrenze beträgt. Hunderttausende Arbeiter haben ihre Löhne jedoch mehrere Monate lang nicht erhalten. Inzwischen sind mehr als 10 Millionen Arbeitnehmer, besonders Frauen und junge Menschen arbeitslos und leben unter erbärmlichen Bedingungen.

Die Politik der herrschenden Klasse ist in allen Bereichen gescheitert und das Regime ist in eine ausweglose Sackgasse geraten. Die Folge dieser Sackgasse und des totalen Bankrotts der herrschenden Klasse, des politischen Regimes und ihrer Interessen, ist die politische Krise, die die Basis des reaktionären Regimes erschüttert hat.

Die Banden der herrschenden Klasse, welche jahrzehntelang das Volk mit dem Spiel „Reformist“ und „Konservativ“ betrogen, unterdrückt und gefangen genommen haben, versuchen jetzt die Schuld auf andere zu schieben.

Die Islamische Republik steht jetzt vor einer der tiefsten politischen Krisen ihrer Geschichte. Der revolutionäre Charakter dieser Krise zeigt sich darin, dass die Unzufriedenheit mit dem Status quo ihren Höhepunkt erreicht hat. Die Arbeitermassen im Iran wollen die bestehende Ordnung nicht länger ertragen und die herrschende Klasse ist nicht mehr in der Lage das Volk wie in der Vergangenheit zu beherrschen. Die landesweiten Proteste im ganzen Iran unter dem Motto „Arbeit, Brot, Freiheit“ und „Nieder mit dem Khamenei“ haben die revolutionäre Natur der bestehenden Krise offenbart. Das Regime hat auf brutale Repressionen zurückgegriffen. Aber diese Repressionen funktionieren nicht mehr. Dies zeigt sich in der Fortsetzung der Proteste und Streiks in mehreren Regionen im Iran z. B. in Khuzestan, Isfahan, Kurdistan, Kazeroon. Diese Kämpfe sind ein Zeichen für den Willen der Masse zum Sturz des Regimes. Das ist das Schicksal der islamischen Regierung.

Wir sollten nicht vergessen, dass die kapitalistische Klasse im Lande und ihre Verbündeten auf internationaler Ebene zwischenzeitlich versuchen werden die Initiative zu ergreifen, die Massen durch leere Versprechungen zu instrumentalisieren und sogar nach dem Sturz des islamischen Regimes eine weitere reaktionäre Regierung als Alternative zu unterstützen. Das gleiche geschah im Iran 1979. Die Arbeiterklasse sollte dieses nicht zulassen, da in diesem Fall die Arbeiter ihre Ziele und Forderungen nicht erreichen werden und die Niederlage der Revolution zum Scheitern des Kampfes für die Freiheit, demokratische Rechte und den Wohlstand der Masse führen würde.

Genosse Arbeiter!

Die Menschenmassen sind im ganzen Land aufgestanden. Sie rufen Parolen wie z. B. „Nieder mit der islamischen Regierung“ und „Wir warnen euch vor dem Tag, an dem wir bewaffnet werden!“. Es ist der richtige Zeitpunkt für einen Generalstreik. Das wäre die erforderliche Voraussetzung für den bewaffneten Kampf der Bevölkerung gegen das Regime und die Zerstörung des gesamten bestehenden Systems.

Der 1. Mai dieses Jahres kann der Auslöser dieses Kampfes sein. Die Arbeiterklasse soll mit den Parolen „Arbeit, Brot, Freiheit“ als Vertretung der gesamten Werktätigen für die Verwirklichung ihrer Rechte vortreten und die Führung der Anti-Regime-Bewegung übernehmen.

Die Organisation Fadaian (aghaliyat) gratuliert zum 1. Mai, dem Tag der internationalen Solidarität der Arbeiter und ruft die iranische Arbeiterklasse im Iran dazu auf, am 1. Mai die Produktion lahm zu legen, die Fabriken zu schließen und durch die Demonstrationen auf den Straßen den Sturz des Regimes zu ermöglichen.

Es lebe der 1. Mai, der weltweite Solidaritätstag der Arbeiter!

Nieder mit der islamischen Regierung – Hoch die Räteregierung!

Nieder mit dem Kapitalismus!

Es lebe die Freiheit! – Es lebe der Sozialismus!

Organisation Fadaian (aghaliyat)

1. Mai 2018